Die Hebamme als Vertraute während und nach der Schwangerschaft

Eine Hebamme ist neben den Gynäkologen eine Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt. Sie

  • berät und begleitet die Schwangere vor der Geburt,
  • kann im Kreißsaal Geburtshilfe leisten und sich um die Erstversorgung vom Baby kümmern oder
  • übernimmt die Betreuung von Mutter und Kind im Wochenbett.

Hebamme Tipps

Und auch nach dem Wochenbett kann die Hebamme viele Aufgaben übernehmen. Zum Beispiel

  • Kurse zur Rückbildung anbieten.
  • Bei Fragen zur Ernährung vom Baby beraten.
  • Tipps zum Abstillen geben.

Ab wann und warum sollte man eine Hebamme suchen?

Die Nachfrage nach Hebammen ist groß. Das Angebot hingegen oft geringer als der Bedarf. Wer sich eine Hebamme zur Beratung und Betreuung während und nach der Schwangerschaft wünscht sollte sich daher frühzeitig um die Suche nach einer Hebamme kümmern. Am besten in dem Moment, in dem der Arzt die Schwangerschaft bestätigt hat.

Oft sind bereits ein paar Wochen vergangen bevor die die werdenden Eltern überhaupt von der Schwangerschaft wissen. Da sich die kritische Zeit einer Schwangerschaft über die ersten 12 Wochen erstreckt möchten viele Schwangere die frohe Botschaft auch erst nach diesem Zeitraum verkünden. Doch wie Gynäkologen können auch Hebammen wertvolle Ansprechpartner sein. Gerade in der ersten Zeit der Schwangerschaft können sie zum Beispiel

  • bei Unsicherheiten Rat geben,
  • Tipps zu Ernährung und Lebensweise der Mutter geben,
  • über Kurse in der Schwangerschaft informieren oder
  • die medizinische Betreuung und damit die Vorsorge übernehmen.

Die Aufgaben einer Hebamme

Hebammen nehmen viele Aufgaben wahr. Von der Betreuung während der Schwangerschaft, über die Unterstützung bei der Geburt, bis hin zur Betreuung nach der Geburt im Wochenbett stehen Hebammen werdenden Müttern mit Rat und Tat zur Seite.

Beratung und Vorsorge während der Schwangerschaft

Bereits zu Beginn der Schwangerschaft kann die Hebamme einige Aufgaben übernehmen. Mit Blick auf die Gesundheit von Mutter und Kind sind das Aufgaben wie

  • Beratung und Tipps zur Ernährung in der Schwangerschaft. Zum Beispiel über Lebensmittel, auf die man in der Schwangerschaft verzichtet.
  • Beratung zum Lifestyle der Mutter in der Schwangerschaft. Zum Beispiel über Themen wie das Fliegen oder Sport.
  • Information über die Möglichkeiten der Geburt. Zum Beispiel über Vor- und Nachteile der Geburt im Krankenhaus, Geburtshaus oder zu Hause.
  • Information und Unterstützung zur Suche für soziale Hilfe. Zum Beispiel über Mutterschutz oder Haushaltshilfe.
  • Durchführung der Vorsorgeuntersuchungen. Dazu gehören zum Beispiel
    • die Prüfung von Gewicht, Blutdruck, Urin- und Blutwerten der Mutter,
    • die Ermittlung der Lage, des Wachstums und der Größe vom Kind,
    • die Messung der Herztöne vom Kind und
    • die Messung der Wehentätigkeiten der Mutter.

Hinweis: Einzig die Untersuchung per Ultraschall muss bei der Vorsorge durch die Gynäkologen erfolgen. Alle anderen Untersuchungen hingegen kann auch die Hebamme übernehmen. Die Ergebnisse daraus trägt sie auch im Mutterpass ein. Stellt die Hebamme bei der Vorsorge Auffälligkeiten fest oder sieht sie Risiken bei Mutter oder Kind verweist sie die Schwangere auch an einen Facharzt. Möglicherweise ergreift die Hebamme dann auch in Kooperation mit dem zuständigen Arzt Maßnahmen zur Minimierung der Risiken.

Geburtsvorbereitung

Nicht nur die Mutter, sondern auch den werdenden Vater bereitet die Hebamme auf die Geburt vor. Neben die Aufklärung über die Möglichkeiten der Geburtsorte können zur Geburtsvorbereitung auch verschiedene Kurse gehören. Zum Beispiel

  • Vorbereitungskurse nur für Schwangere,
  • Vorbereitungskurse für Eltern,
  • Kurse zur Säuglingspflege,
  • Schwangerschaftsyoga oder
  • Schwangerschaftsgymnastik.

Welche Kurse die Hebamme anbietet hängt von ihrer Qualifikation ab. Daher sollte man sich informieren, ob die Hebamme die gewünschten Kurse anbietet. Andernfalls kann man sich aber auch nach weiteren Anbietern umsehen. Zum Beispiel bieten auch Krankenhäuser oder Fitnessstudios spezielle Kurse für Schwangere an.

Geburtsbegleitung und Geburtshilfe

Setzen die Wehen ein kann es ganz schnell gehen. Aber auch ein langes Warten bis zum Beginn der Geburt kann auf die werdenden Eltern nun zukommen. Die Hebamme begleitet die Eltern auch in dieser Zeit. Und sie kann auch im Kreißsaal als inzwischen Vertraute dabei sein. Konkret nimmt die Hebamme bei der Geburtsbegleitung und Geburtshilfe verschiedene Aufgaben war, zum Beispiel:

Die Betreuung der Schwangeren im Kreißsaal.
Regelmäßiges Prüfen der Wehen bei der Mutter
Prüfen der Herztöne vom Kind.
Regelmäßige Kontrolle des Muttermunds.
Unterstützung und Hilfestellung für die Atmung und Entspannung zwischen den Wehen.
Unterstützung bei der Geburt, unter anderem auch durch Hinweise, wann man pressen darf.
Versorgung des Babys direkt nach der Geburt (Erstversorgung des Babys).
Unterstützung bei der Nachgeburt.

Nachsorge und Beratung nach der Geburt

Mit der Geburt vom Kind sind die Aufgaben der Hebamme längst noch nicht abgeschlossen. Auch in der ersten Zeit nach der Geburt begleitet die Hebamme Mutter und Kind. In der Regel ist das die Betreuung im Wochenbett. Diese findet bei der frisch gebackenen Mutter und dem Neugeborenen zu Hause statt. Dabei nimmt die Hebamme verschiedene Aufgaben wahr, zum Beispiel:

  • Hilfe und Beratung zur Pflege vom Baby.
  • Kontrolle über das Gewicht und die Entwicklung vom Baby.
  • Kontrolle und Tipps zur Pflege vom Nabel des Babys.
  • Prüfen der Rückbildung von der Gebärmutter.
  • Kontrolle der Heilung nach Kaiser- oder Dammschnitt.
  • Beratung und Tipps zum Stillen.
  • Rat zur Bewältigung vom neuen Alltag mit Baby. Vor allem bei psychischer oder physischer Belastung.

Außerdem bietet die Hebamme zum Beispiel auch Kurse zur Rückbildung oder Beckenbodengymnastik an. Aber auch nach der Zeit vom Wochenbett und der Rückbildung kann man sich auf die Beratung der Hebamme verlassen. Zum Beispiel wenn es um Fragen zur Ernährung und Pflege vom Baby oder um das Abstillen geht.

Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?

Was genau die Krankenkasse an Kosten für die Hebamme übernimmt hängt vom Träger selbst ab. Daher erkundigt man sich auch am besten direkt bei der Krankenkasse, bei der man versichert ist.

In der Regel übernehmen aber fast alle Krankenkassen die Kosten für

  • Vorsorgeuntersuchungen,
  • Kurs zur Geburtsvorbereitung,
  • Betreuung im Wochenbett.
  • Stillberatung.
  • Kurse für die Rückbildung.

Darüber hinaus bieten einzelne Kassen auch die Übernahme von Kosten für Zusatzleistungen an. Je nach Kasse zum Beispiel Kosten für die Rufbereitschaft der Hebamme oder Akupunktur.

Kosten für Zusatzleistungen, die man in der Regel selbst trägt

Eine pauschale Aussage lässt sich kaum treffen. Denn je Kasse kann sich die Übernahme von Kosten für Zusatzleistungen teils sehr unterscheiden. Daher sollte man zunächst davon ausgehen, dass man die folgenden Zusatzleistungen durch eine Hebamme zwar in Anpruch nehmen kann. Die Kosten dafür muss man aber in der Regel selbst tragen. Je nach Qualifikation und Angebot der Hebamme kann das Angebot variieren. Zum (Zusatz-) Angebot gehört zum Beispiel

  • Akupunktur,
  • Babymassage,
  • Training vom Beckenboden,
  • Säuglingspflege,
  • (Schwangerschafts-) Yoga,
  • Stillgruppe.

Wer sich über die genaue Übernahme der (Zusatz-) Kosten durch die Krankenkasse informieren möchte, kann

  • zunächst mit der Hebamme sprechen. Aus Erfahrung kann sie erste Hinweise darüber geben, welche (Zusatz) Leistungen die Kasse in der Regel übernimmt. Beziehungsweise welche (Zusatz-) Kosten in der Regel die Eltern tragen.
  • Im nächsten Schritt kann man sich zum Beispiel auch auf der Webseite seiner Krankenkasse erkundigen.
  • Gibt es dann noch Fragen zur Übernahme von Kosten kann man auch per Telefon oder E-Mail Kontakt mit seiner Kasse aufnehmen.

Hinweis: Oft können die Krankenkassen auch Auskunft über speziell durch sie geförderte Anbieter oder über Kurse in der Nähe geben. Der Kontakt zur Kasse kann sich also schon allein dafür lohnen.

 

Foto: © Martina Brunow Fotografie

 

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